Für Sportler

02.05.2014

Neurocoaching und Leistung: besser besser werden

Die Erwartungen an den Leistungssportler werden heute zunehmend größer. Das regelmäßige, harte, ausdauernde Training führt bis an die Grenzen geistiger und körperlicher Belastbarkeit. Die Belastungen sowie der Stress für den Sportler, diese Erwartungen auch erfüllen zu können, nehmen immens zu. Stress, insbesondere bezogen auf den Bereich des Spitzensportes, wird definiert durch Faktoren wie Leistungsdruck, im Sinne des „Gewinnen müssens“, Verletzungsrisiko, Stammplatzsicherung, Erwartung der Zuschauer und Sponsoren et cetera.

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Was passiert, wenn die Leistung nachlässt, wenn sich trotz intensiven Trainings nicht die erhofften Resultate einstellen, wenn einen immer wieder Verletzungen zurückwerfen? Die Ursachen für solche Probleme können in einer Störung des autonomen Nervensystems (ANS) liegen. Es reagiert normalerweise mit unseren entwicklungsgeschichtlich höher entwickelten Anteilen, welche verantwortlich sind für zielgerichtetes Denken, Planen, Reagieren und Entscheiden. Kommt es jetzt aber aufgrund chronischer Überforderung, Verletzungen etc. zu einer falschen Aktivierung und Stressregulation des ANS, führt dies u. a. zu einer erhöhten Anspannung der Muskulatur. Dadurch werden die Bewegungsabläufe unkoordinierter, erfordern einen erhöhten Kraftaufwand, was sich wiederum negativ auf Kondition und Konzentration auswirkt. Der Sportler ermüdet schneller und braucht längere Regenerationszeiten. Die einfachsten Bewegungsabläufe funktionieren  plötzlich nicht mehr, es kommt zu einer inneren Blockade, die sportlichen Leistungen und Resultate liegen weit unter den persönlichen Möglichkeiten. Eine Erfahrung, die auch der Torwart der Deutschen Handball-Nationalmannschaft machen musste. Und das ausgerechnet vor seinem absoluten Karrierehighlight, der WM im eigenen Land:

„Teufelskerl“ Henning Fritz

Vor der Heim-WM 2007 galt der „Welthandballer 2004“ als Sorgenkind. Beim THW Kiel war der deutsche Handball-Nationaltorwart Henning Fritz nur noch die Nummer 3, oft musste er die Spiele auf der Tribüne verfolgen. „Ich konnte den Ball nicht mehr so wahrnehmen wie früher und mich auch nicht mehr so bewegen, ich war immer kaputt und müde und praktisch in meinem gesamten Bewegungsapparat eingeschränkt“, sagt Fritz. „Ich konnte mir das nicht erklären.“