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01.05.2014

Wenn alles zuviel wird: Burn-out und Schlafstörungen

Eine der bekanntesten und auch schwerwiegendsten Folgen von chronischem Stress ist das Burn-out-Syndrom. Auch wenn eine einheitliche Definition bislang fehlt, so tritt es doch relativ häufig auf. Schätzungen der Krankenkassen zufolge leiden etwa neun Millionen Deutsche am Burn-out-Syndrom.

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Unter Dauerstrom
Dadurch, dass der Körper bei der Vorstufe zum Burnout permanent unter „Dauerstrom“ steht, geht dessen natürliche Fähigkeit zur Regeneration verloren. Aus Schutz vor Überforderung schalten sich vermehrt dorsale Nervenfasern
zu. Andere Funktionen werden vernachlässigt, weil der Organismus nur noch damit beschäftigt ist, das Überleben zu sichern. Die Regulation über den dorsalen Vaguskomplex sieht man u.a. darin, dass jegliche Anstrengung schwer
fällt. Letztlich befinden sich die Betroffenen in einem physischen, psychischen und geistigen Erschöpfungszustand.

Keine festgeschriebenen Symptome
Da das Burn-out-Syndrom keine festgeschriebenen Symptome hat, ist es schwer zu diagnostizieren. Als schleichender Prozess (der Organismus versucht ja lange Zeit dagegen anzusteuern – jedoch ohne Erfolg) macht es sich meist auch erst sehr spät bemerkbar. Häufige Symptome sind:

Darüberhinaus sind die Betroffenen auch in ihrer sozialen Interaktion beeinträchtigt: Sie sind schnell gereizt, wenig belastbar und empfi nden soziale Kontakte als Anstrengung. Einfache Kommunikationen oder selbst die Anwesenheit anderer werden zu Stressoren, was zur Folge hat, dass sich die Patienten zurückziehen und Kontakte meiden.
Schlafstörungen
Schlafstörungen können vielfältige Ursachen haben, häufig treten sie auch als Begleitsymptom bestehender Grunderkrankungen (Angststörungen, Depressionen uvm.) auf. In erster Linie unterscheiden wir Einschlaf-, Durchschlaf- und Ausschlafstörungen. Vor dem Hintergrund der polyvagalen Theorie lassen sich diese wie folgt erklären: Sie ergeben sich v.a. dann, wenn der Sympathikus bevorzugtes Regulationssystem ist. Ist letzterer nämlich einmal
aktiviert, lässt er sich nur sehr schwer wieder abschalten. Da der Gegenspieler (ventrale Vagus) zu schwach ist, kommt der Körper oft nur für kurze Zeit zur Ruhe, und der Schlaf ist nicht erholsam.

Auch wenn überwiegend der noch ältere dorsale Vagus vorherrscht, ist unser Schlaf alles andere als erholsam. Wir können dann zwar oft zwölf oder noch mehr Stunden durchweg schlafen, fühlen uns danach aber immer noch nicht fit und leistungsfähig. Eine Therapie sollte daher immer in der Beseitigung der Ursachen liegen und nicht in der Beseitigung des Symptoms „Schlafstörung“ durch Schlafmittel.

 

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