Wissenschaft

02.05.2014

Akustische Reize: unbekannte Mittelohrmuskeln

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Die akustische Umgebung in unserer modernen Welt wird von einer Vielzahl niederfrequenter Geräusche dominiert, welche die höherfrequente menschliche Stimme leicht überdecken können. Hier wird die immense Bedeutung der parasympathisch innervierten Mittelohrmuskulatur ersichtlich: Über den kaum bekannten Steigbügelmuskel (musculus stapedius) reguliert der Nervus Vagus nämlich auch die Steifheit der Gehörknöchelchenkette. Nur wenn diese ausreichend steif ist, wird die Lautstärke von niederfrequenten Geräuschen zum Innenohr gedämpft, was uns eine adäquate Entschlüsselung und Interpretation akustischer Reize durch das Großhirn ermöglicht.
(Borg & Counter, 1989).

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Gelingt es dem Organismus hingegen nicht, die niederfrequenten Töne zu dämpfen, so kommt es zu einer massiven Überflutung des Organismus mit akustischen Reizen, was den Organismus in einen Zustand ständiger Alarmbereitschaft versetzt. In der Folge können sich verschiedene Verhaltensstörungen entwickeln. Darüberhinaus ist es für die Betroffenen zumeist extrem schwierig, den Inhalt menschlicher Sprache zu verstehen. Typische Folgeerscheinungen können dann Störungen der Sprachentwicklung sowie des Sprachverständnisses sein, aber auch Konzentrations- und Lernprobleme treten gehäuft auf.